.:: Brockologie ::.

Die Brockologie ist die Wissenschaft, die sich auf hypothetischer Basis mit der möglichen Existenz des Superrohstoffs Brocken beschäftigt. In der Theorie ist Brocken eine geheimnisvolle Substanz, deren genaue Herkunft und Entstehungsweise nicht bekannt ist. Es ist ein universeller Rohstoff, der an Stelle vieler anderer Rohstoffe wie Holz, Stein, Gold, Nahrung, Gas, Kristall, Eisen und anderen verwendet werden kann. Die bisherigen Erkenntnisse der Brockologie sind im wissenschaftlichen Werk "Brockenhaus" zusammengefasst.


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Gutriech von Klumpen: Die Nemesis des Brockens. In: Brockenhaus VII. Brockhausen, 6573
Viele Länder der Welt zweifeln die Existenz des Brockens an, in manchen wird sie sogar vollständig verleumdet. Angesehene Wissenschaftler werden als Hochstapler abgetan und müssen sich wie Ketzer der Ignoranz der einfachen Leute beugen. Doch erscheint mir die Unwissenheit um diesen Bereich der neueren Wissenschaften unser direkter Weg in den Untergang zu sein. Brocken ist ein einzigartiges Element. Nicht nur, dass wir es statt jeder anderen Materie nutzen können und somit vergänglichere Ressource wie Eisen oder Gold schonen, sondern sowohl sein Abbau, als auch die für seine Nutzung notwendige Technologie sind einfacher und günstiger als alle bisherigen. Brocken kann nahezu jedes Energieniveau nachahmen, es ist sowohl regenerativ als auch reversibel und somit jederzeit verfügbar. Damit ist Brocken der wertvollste Rohstoff den wir kennen, noch mehr als Geld. Aber erscheint es mir doch so, dass Brocken, trotz all seiner Vorteile, uns alle vernichten wird. Noch ist unsere Gesellschaft wenig abhängig vom Brocken und alternative Möglichkeiten unsere wirtschaftlichen Probleme zu lösen sind vorhanden, aber wenn wir erst einmal Brocken dauerhaft in unser tägliches Leben und Miteinander einbinden, dann werden die wahren Probleme erst noch kommen. Warum dies so ist? Dazu komme ich im Nachfolgenden.
Ich möchte an dieser Stelle einmal an das Schicksal von Astribul 2 erinnern. Einst ein großes und mächtiges Industrieland, heute zu einem Schatten seiner selbst zu einem lächerlichen Vierte – Welt - Land verkommen. Und warum das alles? Wegen Borken. Da Astribul 2´s gesamte Wirtschaft auf Holz basierte, war die Entdeckung der Borke für das Land natürlich die größte Entdeckung seit dem Klafter. Denn lange Zeit musste sich die Regierung von Astribul 2 gegen Kritik aus dem photozistischen Lager wehren, das Bäume und Holz als Heiligtümer verehrt und deswegen gegen die rigorose Abholzung von Astribul 2 demonstriert. Doch nachdem die Borke da war, konnte das Land seine Wälder aufholzen und mit der wesentlich billiger abzubauenden Borke einen gigantischen Wirtschaftboom verzeichnen. Reichtum und Wohlstand im ganzen Land waren die Folge, die unteren Gesellschaftsschichten gab es im Grunde gar nicht mehr.
Doch wie so oft in der menschlichen Geschichte erkannte man die Zeichen nicht. Die große Borkenkrise von 6578 npz wurde als kurzzeitige wirtschaftliche Depression abgetan, der bald ein großer Aufschwung folgen sollte. Zwar kam eine geringe Konjunktursteigerung, doch als Borkolex und BorkNCS bekannt geben mussten, dass sie die Regenerationsgeschwindigkeit von Borke völlig überschätzt hatten, kam der Abfall. Die Borke wurde viel zu schnell abgebaut, die Natur konnte den immensen Bedarf nicht decken. Versuche, Borke synthetisch herzustellen, scheiterten. Die Gesellschaft kam in eine Krise, denn zu viele Bereiche waren bereits auf Borkeenergie umgestellt worden. Alternative Energien waren nie in Betracht gezogen worden, da man dachte durch die Borke keine zu benötigen. Hilfe aus anderen Ländern war nicht möglich, da keinerlei Gelder vorhanden waren um sowohl die nötigen Energieerzeuger, als auch ihr notwendigen Rohstoffe zu importieren. Die ersten Folgen: Wirtschaftlicher Abschwung, Inflation, Massenarmut. Die großen Unternehmen zogen sich aus der Verantwortung, die Regierung stand alleine da. Alle Institutionen für die geringsten Notwendigkeiten wie Infrastruktur, Energie – und Wasserversorgung, Nahrungsversorgung und medizinische Hilfe brachen komplett zusammen. Weitere Folgen waren Hungersnöte, Epidemien und Massentode. Die Bevölkerung versuchte das Land zu verlassen, doch niemand wollte eine so große Masse an Flüchtligen aufnehmen. Aufgrund der steigenden Notlage brachen auch alle sozialen und gesellschaftlichen Normen zusammen. Extreme Kriminalitätsraten folgten und die Regierung wurde der Lage nicht mehr Herr. Das gesamte Land zerfiel in kurzer Zeit.
Was kann uns dieses Ereignis lehren? Unsere Gesellschaft darf sich nicht von einem Rohstoff abhängig machen, denn wenn wir die Lage unterschätzen, ebnen wir uns nur den Weg in den Untergang. Alternativen müssen gesucht werden. Entweder die Verteilung auf mehrere Rohstoffquellen oder die Entwicklung von Hybridtechnologien. Denn nur so können wir uns selbst retten.